Hebammen

Eine Hebamme ist eine Geburtshelferin. Der Begriff heisst übersetzt Großmutter, die das Neugeborene vom Boden aufhebt. Die Aufgaben einer Hebamme umfassen die Betreuung, Beratung und Pflege der Frau von Beginn der Schwangerschaft, im Wochenbett und in der gesamten Stillzeit. Zu dem Tätigkeitsfeld gehört natürlich auch die Aufklärung und Beratung zur Familienplanung, was in der Schwangerschaft festgestellt wurde, Vorbereitung auf die Elternschaft und die Geburtsvorbereitung. Nach der Geburt fallen weitere Tätigkeiten an, wie die Beurteilung des Neugeborenen, die Pflege und erforderlichen Untersuchungen von Mutter und Neugeborenem. Hilfe bekommen junge Eltern auch beim Stillen bzw. in der Stillberatung und bei Schwangerschaftsabbrüchen, Fehl- und Totgeburten.

Eine Hebamme führt die Geburt selbstständig ohne Arzt durch, da dieser nur im Notfall eine Geburt ohne Hebamme durchführen darf. Hebammen können in Kliniken angestellt sein, oder auch frei praktizierend in der Schwangerenvorsorge, bei Hausgeburten, Wochenbettbetreuung und in der Stillhilfe arbeiten.

Die freiberufliche Hebamme kann als Beleghebamme tätig sein, da sie in einer Klinik mit Belegärzten zusammenarbeitet. Die Schwangerschaftsvorsorge ist ein stetig wachsender Arbeitsbereich, da Hebammen mit Frauenärzten in einer Praxisgemeinschaft arbeiten. Geburtshäuser sind außerklinische Einrichtungen, in denen Hebammen selbstständig entbinden.

Der Beruf ist seit 1987 nicht nur ein reiner Frauenberuf, auch Männer dürfen diesen Beruf praktizieren. Die offizielle Berufsbezeichnung lautet „Entbindungspfleger“, in Österreich ist die Berufsbezeichnung „Hebamme“ auch für Männer gebräuchlich. Akupunktur, Homöopathie, Lasertherapie, Schmerzbehandlung, Beschwerdebehandlungen sind alternative Behandlungsmethoden, die eine Hebamme während oder nach der Geburt anwendet, um die Mutter und das Kind zu schonen.

Die Ernährungsberatung ist ein Gebiet, das immer mehr Bedeutung in der Aufgabe einer Hebamme hinzugewonnen hat. Da die Hebammen die unterschiedlichsten Familien besuchen, wird durch diese Unterstützung eine gute Beratung der Frauen ermöglicht. Familienhebammen betreuen minderjährige Mütter, Familien mit Gewaltproblematik, Familien mit Suchtproblemen und psychisch kranke Mütter.

Seit 2006 werden diese Hebammen auf zusätzliche Aufgaben vorbereitet. Sie sind bei Gesundheitsämtern, Träger der freien Wohlfahrtspflege, Stiftungen angestellt, oder arbeiten auch freiberuflich auf Honorarbasis als Mitarbeiterinnen des Jugendamtes.

Es gibt in Deutschland insgesamt 58 Hebammenschulen, die an eine Klinik angeschlossen sind. Die Ausbildung dauert drei Jahre, die wie in jeder Ausbildung aus Theorie und Praxis besteht. Der schulische Teil besteht aus Geburtshilfe, Anatomie, Physiologie, Pädiatrie. Der praktische Teil findet im Kreißsaal, der Wochenstation, in der Kinderklinik und im Operationssaal statt.

Seit einer Gesetzesänderung vom 19. Juni 2008 gibt es kein Mindestalter für die Aufnahme an einer Hebammenschule. Krankenpfleger oder Krankenschwestern können die Ausbildung auf 2 Jahre reduzieren. Die Ausbildung wird mit dem staatlichen Examen geschlossen, der aus einer mündlichen, schriftlichen, praktischen Prüfung besteht.

Im Jahr 2010 wird sich Deutschland an die EU angleichen , was bedeutet, dass die Hebammenausbildung von den beruflichen Schulen auf die Fachhochschulen übergehen könnte. Das würde nicht nur eine längere Ausbildung bedeuten, sondern auch einen höheren Theorieanteil der Ausbildung als bisher. Die Auszubildenden lernen die Arbeit einer freiberuflichen Hebamme nur in einem zwei- bis vierwöchigen Externat kennen, deswegen wird ein Praktikum bei einer selbstständigen Hebamme empfohlen, besonders wenn Hausgeburten von dieser angeboten werden.

Im Branchenbuch Adressennet sind Hebammeneinrichtungen in Duisburg, Viersen, Berlin, Kiel, Iserlohn und in vielen weiteren Städten zu finden. Ähnliche Themenbereiche wie Geburtshilfe, Geburtsvorbereitung, Hebammenpraxen und Informationen wie Beleghebamme können über die bereitgestellten Links aufgesucht werden.

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